Viele verstehen unter dem Begriff Versandkosten nur die Portokosten. Eine Definition für Versandkosten gibt es bei Wikipedia. Beispielhaft seien hier einige Elemente aufgezählt, die zu den Versandkosten gehören:
- Kommissionierung der Waren
- Erstellung der Frachtpapiere und der Rechnung
- Verpacken der Waren
- Verpackungsmaterial
- Kosten für Grüner Punkt o.ä.
- Porto
- Abholen der Sendungen vom Transportdienstleister oder das Wegbringen durch eigene Mitarbeiter
- Buchhaltung
Anhand der Liste sieht man, dass es letztlich zwei Kostenarten gibt:
- Lohnkosten
- Kosten an Dritte
Zu den Lohnkosten kommen für den Unternehmer die üblichen Lohnnebenkosten wie Krankenkasse, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und die Ausfallkosten wie Urlaub und Krankheit hinzu. Zu den Kosten an Dritte wie Dienstleister oder Hersteller ist die jeweilige Mehrwertsteuer an das Finanzamt zu entrichten. Es ist also leicht zu errechnen, dass die tatsächlichen Versandkosten meist im zweistelligen Bereich liegen.
Beispielrechnung:
Für Kommissionierung, Verpacken, Erstellung der Papiere und Buchhaltung rechnen wir mit insgesamt ca. 15 Minuten. Dies entspricht einem Lohnkostenanteil von rund 4,50 EUR. An Verpackungsmaterial fallen je nach Kartongröße Kosten zwischen ca. 1,90 und 3,50 EUR an. Addiert man noch Portokosten von 6,90 EUR hinzu, so kommt man auf einen Versandkostenanteil von ca. 13,30 bis 14,90 EUR für den Versand innerhalb Deutschlands. Der Versand ins EU-Ausland ist bedingt durch die höheren Portokosten der Versender ca. 10 EUR höher. In außereuropäische Ausland kommen noch zusätzliche Kosten für die Erstellung der Zollpapiere.
Viele Händler verlangen eine Pauschale, die deutlich unter den realen Kosten liegt. Von den ausgewiesenen Versandkosten sind dann noch die Mehrwertsteuer zu entrichten und bei einem Versand über einen Marktplatz, wie zum Beispiel Amazon, fällt auch noch die volle Provision des Marktplatzbetreibers für die Versandkosten an.